Am frühen Nachmittag des 01.07 trafen nach und nach die Jugendlichen des OV Alzenau ein, um 15:00 stieß die Mannschaft aus Würzburg hinzu. Nach einer kurzen Einweisung zum Ablauf und Ziel der kommenden 24 Stunden galt es zunächst, wie es in einem Realeinsatz auch vorkommt, die eigene Unterbringung, den sogenannten Bereitstellungsraum herzurichten. Hierzu bauten die ca. 15 Jugendlichen und Ihre Betreuer die mitgebrachten Großzelte im Hofbereich der Alzenauer Unterkunft auf. In den Zelten wurden dann die Feldbetten und das Marschgepäck untergebracht.
Kurz darauf startete auch schon der erste Übungseinsatz, angenommen wurde ein verunfallter, überschlagener PKW, der Fahrer war zunächst nicht auffindbar. Die Aufgabe bestand darin den abgängigen, vermutlich verletzten Fahrer im Umfeld der Unfallstelle zu finden. Im Rahmen der Erkundung änderte das Szenario sich unerwartet, da nun eine Person unter dem PKW eingeklemmt aufgefunden wurde. Nach Sicherung des PKW mittels Mehrzweckzug, Steckleiterteilen und Radkeilen, konnte er mittels Hebekissen angehoben werden um die eingeklemmte Person zu befreien. Der Fahrer konnte im weiteren Verlauf ebenfalls wieder angetroffen werden. Dies war aber nur die Aufwärmübung, um die Kommunikation der Jugendlichen untereinander zu fördern und einander noch besser kennenzulernen. Danach wurde die erste gemeinsame Mahlzeit eingenommen.
Im späteren Verlauf des Abends folgte dann der, mit Spannung erwartete Großeinsatz, hierzu wurde ein Bauunfall auf einem landwirtschaftlichen Betrieb simuliert. Bei Bauarbeiten war der Fahrer eines beladenen Traktors am Steuer zusammengebrochen und hatte die Kontrolle über sein Gefährt verloren. Dadurch stieß er mit seinem Frontlader in eine Lagerstelle für Bauschutt, wobei er einen weiteren Arbeiter unter dem Frontlader einklemmte. Nach kurzer Erkundung der Lage konnte zunächst der Fahrer aus dem Führerstand des Fahrzeuges schonend gerettet werden. Aufwändiger stellte sich die Befreiung des eingeklemmten Kollegen dar. Musste zunächst einiges an Material händisch bei Seite geschafft werden, bevor das Fahrzeug mittels hydraulischer Stempel so weit angehoben und gesichert werden konnte, sodass der Patient aus seiner Zwangslage befreit werden konnte. Eine Übungsstelle dieser Größenordnung fordert neben dem technischen Können und Wissen über die eingesetzte Ausstattung auch ein Mindestmaß an Koordination und Kommunikation aller Beteiligten. Diese, oft unterschätzte Notwendigkeit für einen maximalen Einsatzerfolg, wird hier schon in jungen Jahren mit ausgebildet. Nachdem auch diese Aufgabe gemeistert war, und die Einsatzbereitschaft für die nächsten Übungen wieder hergestellt war, ging es zunächst in die Nachtruhe.
Der Sonntag stand voll im Zeichen des Arbeitens mit, im und am Wasser. Nach einem gemeinsamen Frühstück folgte der Auftrag zur Wasserförderung an einem Anglersee. Zum einen konnten die Jugendlichen hier den Umgang mit den unterschiedlichen Pumpentypen im THW näher kennenlernen, zum anderen war es eine willkommene Gelegenheit für den Angelsportverein seine Gewässer bei den sommerlichen Temperaturen belüftet zu bekommen. Also eine Win-win-Situation für beide Seiten. Nach dieser Übungseinheit folgte das gemeinsame Mittagessen, bevor das letzte und größte Highlight des Wochenendes auf die Jugendgruppen wartete. Angenommen wurde eine vermisste Person auf dem Wasser. Hierzu ging es mit Boot und Schwimmwesten ausgestattet an den Main. Als „vermisste Person“ mussten Schwimmwesten herhalten, diese mittels des standardisierten Mannes über Bord Manöver zunächst in das Boot und somit an Land gerettet werden mussten. Da die Arbeit in Gewässernähe immer mit zusätzlichen Risiken verbunden ist, wurde den Jugendlichen hierbei auch das Verhalten an und auf Gewässern erläutert. Hierzu zählte auch der richtige Umgang mit den Rettungswesten und das Verhalten in Notlagen.
Im Nachgang zu dieser letzten Ausbildungseinheit folgte der Rückbau des Bereitstellungsraums und der Verräumung der eingesetzten Materialien. Im Rahmen der Nachbesprechung mit den Teilnehmern zeigten sich die Betreuer der beiden Jugendgruppen äußert zufrieden über die Leistungsfähigkeit und den Kenntnisstand der Jugendgruppen. Hatten sie doch alle Übungsszenarien mit Bravour gemeistert. Für alle Teilnehmer stand fest, dass eine Wiederholung dieser Art von gemeinsamen Ausbildungen und Übungen erfolgen soll. Gegen 17:00 erfolgte dann die Verabschiedung der Übenden und die Heimreise, um dann etwas früher ins Bett zu kommen und die verlorene Schlafzeit wieder aufzuholen.
Der Dank gilt an dieser Stelle den Übungsbeteiligten und Übungsvorbereitenden, insbesondere den Ortsjugendleiter Detlef Borkowski für die Ausarbeitung der Szenarien. Ebenso aber dem Angelsportverein Alzenau, für die Bereitstellung ihres Angelsees. Nicht vergessen darf man an dieser Stelle aber auch nicht das Team, welches sich um die Verpflegung der Junghelfer kümmerte, denn eines gilt immer „ohne Mampf – kein Kampf“. JS