Jedes Jahr hat einer der Fachzüge Führung und Kommunikation der bayerischen Ortsverbände die Aufgabe, das sogenannte FK-Wochenende auszurichten, in diesem Jahr wurde diese Ehre der Mannschaft des Ortsverbandes Marktheidenfeld zuteil. Das FK Wochenende soll der Übung und dem Austausch der Fachzüge FK innerhalb Bayerns zur Verfügung stehen.
Die Fachzüge dienen in Großschadenslagen als Führungsstellen und sind technisch in der Lage diverse Übertragungssysteme für Daten, Informationen und Sprache bereitzustellen. Gegliedert wird der Fachzug in einen Führungstrupp zur Eigenverwaltung und die beiden Kernkompetenzen F für Führung und K für Kommunikation. Zur Ausstattung des Bereichs Führung, für den diese Übung angelegt war, gehört ein Gespann bestehend aus einem Führungs- und Kommunikationskraftwagen, einfacher gesagt einem LKW mit Funkraum und Technikausstattung, an den dann ein Anhänger Führung und Lage (Anh FüLa) angedockt wird. Dieser Hänger verfügt über verschiebbare Wände, Decke und Boden, sodass hier eine Grundfläche von ca. 20 qm als mobiler Stabs- und Besprechungsraum entsteht. Der K Teil beschäftigt sich vermehrt mit der Technik im Hintergrund, z.b. mit dem Themen Feldkabelbau oder auch dem Aufbau von Weitverkehrsfunkstrecken, was in dieser Übung kein Umfang war.
Zur Übung fanden sich aus Bayern 7 Führungsgruppen am Gelände der Schule ein, um über den Samstag eine fiktive Waldbrandlage im Bereich BAB3 / Schollbrunn zu spielen. Da diese Übungen sich auf den Führungsteil konzentrieren, werden keine echten Einheiten mobilisiert, sondern lediglich anhand Lagekarten und eingespielten Funksprüchen und Meldungen auf den entsprechend einzelnen Übersichten dargestellt. Als Einsatzauftrag für das THW galt es Wasserförderstrecken vom Main in das Schadensgebiet zu erkunden, planen und hierzu das benötigte Personal und den Materialansatz zu ermitteln. Schnell wurde klar, dass diese Kernaufgabe eine Reihe von Nebenaufgaben mit sich bringen würde, wie z.B. die Planung von Unterbringung und Verpflegung insbesondere der überörtlichen Kräfte. Um die Situation und somit den Stress für die übenden Einheiten weiter zu erhöhen, wurden weitere Lageänderungen und Anfragen als „Störfeuer“ in den Übungsverlauf eingebaut.
Eben genau das Einbringen der Übungskünstlichkeit, das Rückmelden der beauftragten Erkundungen und generelles Beantworten der Anfragen seitens der Führungsstelle war die Aufgabe des Zugtrupps des Ortsverbandes Alzenau, bzw. der weiteren Zugtrupps der Ortsverbände aus dem Regionalstellenbereich Karlstadt. Jeder übenden Führungsstelle wurde ein Zugtrupp als Übungspartner gegenübergestellt. Die Zugtrupps hatten detailliert ausgearbeitete Übungshandbücher ausgehändigt bekommen und konnten somit die Lage für die Führungsstelle steuern. Der jeweilige Zugtrupp bediente jeweils die Anfragen der Führungsstelle nach oben hin, also zur Gesamteinsatzleitung. Ebenso beantwortete er die Meldungen und Aufträge der Führungsstelle an die fiktiven Einheiten, sodass auch in den Zugtrupps ein Mindestmaß an Lagedarstellung und Dokumentation des aktuellen Übungsstandes notwendig war.
Als weitere Aufgabe für das Übungswochenende übernahm die Fachgruppe Elektroversorgung des Technischen Zuges aus Alzenau die Versorgung der Veranstaltung mit elektrischer Energie. Hierzu wurde die Netzersatzanlage mit dem zugehörigen Verteilernetz aufgebaut. Neben den einzelnen Übungsteilnehmern galt es insbesondere die Küche der Verpflegungseinheit des OV Aschaffenburg mit Strom zu versorgen. Die Kollegen hatten die Verpflegung aller Übungsteilnehmer und Gäste von Freitagnachmittag bis einschließlich einem Frühstück am Sonntag übernommen. Zusammen mit der zugehörigen Spülküche benötigte diese Einheit eine Elektroversorgung, die so ohne weiteres aus den vorhanden Stromanschlüssen nicht realisiert werden konnte, ein willkommener Übungsauftrag auch für die Fachgruppe Elektroversorgung. Wäre es eben auch eine realistische Anforderung für eine Fachgruppe Elektroversorgung beispielsweise einen Bereitstellungsraum mit Führungsstelle und Logistikpunkt, sprich eben einer Küche, mit Strom versorgen zu müssen.
Vielen Dank für die Gelegenheit zur Übung, sowohl für den Zugtrupp als auch die Fachgruppe Elektroversorgung, vielen Dank an alle Übungsteilnehmenden für ein schönes, abwechslungsreiches Wochenende! JS