Da aufgrund der aktuellen Situation die, für den 12.11 angesetzte große Jahresabschlussübung des kompletten technischen Zuges des Ortsverbands Alzenau abgesagt wurde, konnte zumindest ein Teil der schon präparierten Übungsobjekte im Rahmen einer kleineren Übungsveranstaltung verwendet werden. So traf sich zunächst am 15.11 um 19:00 die Grundausbildungsgruppe des Ortsverbandes, um die theoretische Einweisung auf dem hydraulischen Rettungsgerät, bestehend aus einem Hydraulikaggregat für Öldrücke bis ca.700 Bar, einer hydraulischen Schere und einem zugehörigen Spreizer, zu erhalten und erste Gehversuch an einfachen Objekten zu unternehmen.
Gegen 20:15 stieß dann eine Gruppe erfahrenerer Helfer hinzu, die insbesondere auch an den Diensten „technische Hilfe auf Verkehrswegen“, kurz THV teilnehmen. Gemeinsam wurde dann die Rettung von Personen aus einem verunfallten KFZ durchgeführt.
Das mit vier Personen besetzte Fahrzeug kam nah einen fiktiven Unfall auf der Seite zum liegen und begrub zu dem noch einen Passanten bis zum Beckenbereich unter sich.
Gemeinsam wurde eine Lageerkundung sowie eine kurze Absprache zum geplanten Vorgehen durchgeführt und zunächst eine Lagestabilisierung des Fahrzeugs durchgeführt. Im zweiten Schritt konnte die äußere Person mittels Hebekissen unter dem Fahrzeug befreit werden. Im weiteren Verlauf drang ein Helfer in den Innenraum des verunfallten Fahrzeuges vor und übernahm die Patientenbetreuung und Erstversorgung. Parallel hierzu konnten dann alle Scheiben entfernt werden, um unkontrollierte Splitterbildung zu vermeiden. Nun endlich konnte das schwere hydraulische Gerät eingesetzt werden, um das Dach vom Fahrzeug abzutrennen und einen großflächigen Zugang zu den verunfallten Personen zu ermöglichen. Hierbei konnten sowohl die Rettungsschere als auch der Spreizer umfassend von allen Teilnehmern kennengelernt werden. Nachdem die patientenschonende Rettung soweit abgeschlossen war, erfolgte zunächst eine kurze Nachbesprechung des Übungsverlaufs, bevor dann noch die letzten verbliebenen Türen und weitere Karosserieteile, ebenfalls mit dem hydraulischen Rettungsgerät, entfernt wurden. Hierbei wurden weitere Angriffstaktiken bei geänderter Ausgangslage geübt.
Neben dem eigentlichen Thema der Veranstaltung konnte parallel noch der, Ende letzten Jahres beschaffte, Hubsteiger auf seine Tauglichkeit als Lichtmast erprobt werden. Hierzu wurden, in den letzten Wochen, in Eigenleistung elektrische Anschlussmöglichkeiten für eine 230V Netzspannung und für 24V Bordspannung am Arbeitskorb vorgerüstet. Im Betrieb als Lichtmast wurden hier nun vier Stück LED-Flutlichtleuchten, sowie eine LED-Flächenleuchte am Arbeitskorb installiert. Dafür stehen Normzapfen für die Aufnahme von Standardscheinwerfern welche fest im Arbeitskorb verbaut sind zur Verfügung. Durch die maximale Lichtpunkthöhe von ca. 13m konnte auch über eine größere Distanz der Arbeitsbereich effektiv ausageleuchtet werden, ohne dass im direkten Umfeld der Arbeitsstelle Strahlerstative oder elektrische Versorgungsleitungen ein unnötiges Unfallrisiko dargestellt hätte.
Über den Ausstattungsumfang und Einsatzmöglichkeiten der Hubarbeitsbühne werden wir nochmals separat berichten.