Am Freitag, dem 28. September machte sich am Nachmittag der Zugtrupp des THW Alzenau auf den Weg zu den Kameraden des THW Miltenberg. Insgesamt waren 10 Führungseinheiten aus dem THW Regionalstellenbereich Karlstadt der Einladung nach Miltenberg gefolgt, um an der dort angesetzten Übung teizunehmen. Unter der Federführung des Zugführers des Ortsverbandes (OV) Miltenberg wurde ein fiktiver Einsatz angelegt, bei dem es um die Folgen eines großflächigen Unwetterereignisses im Südspessart ging. Innerhalb des Einsatzes wurde dem THW eine Untereinsatzabschnittsleitung im Raum Collenberg, Freudenberg sowie Stadt- und Dorfporzelten übergeben. Am Freitag erfolgte durch den Zugführer des OV Miltenberg die Einweisung in die Lage. Die einzelnen übenden Einheiten hatten danach noch Gelegenheit ihre Führungsstellen aufzubauen, um dann am Samstagvormittag die Einsatzstelle übernehmen zu können.
Während der Übung wurden die einzelnen Teilnehmer sowohl durch die übergeordneten Stellen als auch durch die unterstellten Einheiten kontinuierlich per Funk auf Trapp gehalten. So galt es diverse Einsatzstellen zu übernehmen, mit Personal und Ausstattung zu versorgen und abzuarbeiten. Die Hauptaufgabe eines Zugtrupps liegt hierbei darin, nicht persönlich vor Ort die Arbeit durchzuführen, sondern vielmehr als „Organisator“ im Hintergrund den klaren Ablauf der einzelnen Einsatzstellen sicherzustellen. Um dies zu gewährleisten, werden diverse Führungsmittel geführt, welche den Überblick über die Lage vor Ort geben: Eine Lagekarte zeigt die räumlichen Zusammenhänge der einzelnen Schadensstellen; die sog. Schadenskonten dienen der Detaildarstellung der jeweiligen Lagen in den einzelnen Einsatzstellen; ein Einsatztagebuch muss erstellt werden, um zum einen den Verlauf des Einsatzes dokumentieren zu können, aber auch um kritische Ereignisse mit exakter Zeit festhalten zu können.
Neben der regulären Zugtrupp-Arbeit wurden auch diverse Situationen durchgespielt, die im Realfall immer wieder während eines Einsatzes vorkommen können. So wurden die übenden Einheiten durch eine Delegation von „Kreisbrandrat“, „Landrat“ und Presse besucht, die einen Lagevortrag erhalten wollten. Ebenso musste der „Besuch“ eines genervten und besorgten Anwohners bewältigt werden.
Nachdem alle Einheiten die zugeteilten Einsatzstellen abgearbeitet hatten, ergab sich noch die Gelegenheit, die Führungsstellen der anderen Übungsteilnehmer zu besuchen, um hier im Gespräch die einzelnen Vorgehensweisen und Sonderausstattungen durchzusprechen. Zur Abschlussbesprechung herrschte absolute Einigkeit darüber, dass dies eine sehr gelungene Veranstaltung war, die gerne wiederholt werden kann. Nach gemütlichem Kaffee und Kuchen traten die Einheiten ihre jeweilige Heimreise an.
Der Ortsverband Alzenau möchte sich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich bei den Kollegen des OV Miltenberg für die Ausrichtung dieser komplexen Übung bedanken, bei der sehr detailliert und realitätsnah Einsatzpraxis trainiert werden konnte. [Text: J. Stromberg, Bilder THW OV Miltenberg und Alzenau]