Im ersten Auftrag wurde am 03. März ein Werkraum, der als Flüchtlingsunterkunft genutzten Schule, zu einer Waschküche für insgesamt 4 Waschmaschinen und Trockner aufgerüstet. Hierzu mussten zum einen die elektrischen Anschlüsse für die acht Großverbraucher aus verschiedenen Stromkreisen des Raumes zentralisiert werden. Aus einem Handwaschbecken wurde die Wasserversorgung für die vier Waschmaschinen auf die jeweiligen Hähne verteilt, ebenso wurde die entsprechende Abwasserinstallation hergestellt. Hierbei konnten alle Fachexpertisen der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung, sowie der Fachgruppe Elektroversorgung konzentriert werden. Nachdem die elektrischen Verteiler bereits in der heimischen Werkstatt so weit vorbereitet wurden, musste die Wasser- und Abwasserinstallation vor Ort angepasst und montiert werden. Nach ca. 2 Stunden konnten die ersten Probeläufe der kompletten Anlage durchgeführt und die Dichtigkeit der Rohrleitungen geprüft werden.
Weiter ging es wenige Tage später, dem 07. März, als ein Duschcontainer mit 8 Duschen und zugehörigen Warmwasseraufbereitungsanlagen im Schulhof der Unterkunft aufgestellt werden sollte, hier übernahm ebenfalls der OV Alzenau den Aufbau und Anschluss der Ver- bzw. Entsorgungsleitungen für Strom, Wasser und Abwasser. Da der Anschluss zu einem regulären Dienstabend durchgeführt wurde, konnte auf eine große Mannschaftsstärke zurückgegriffen werden. Alle Arbeiten konnten weitestgehend parallel durchgeführt werden, während sich ein Trupp als „Schreiner“ betätigte und einen Schachtdeckel zum Einleiten der Abwässer vorbereitete, legte ein weiterer Trupp die zur Verfügung gestellte Trinkwasserleitung und isolierte diese gegen die Kälte. Gleichzeitig beschäftigten sich die Kameraden der Fachgruppe Elektroversorgung mit der Leitungsführung für die elektrische Zuleitung über die Leitungs- und Schlauchbrücke.
Als verhältnismäßige Kleinigkeit stellte sich die nächste Anfrage heraus, gesucht wurde ein Adapter, der den Anschluss einer Industriespülmaschine an die zur Verfügung stehenden Steckdosen ermöglichte. Hier konnte schon vorab telefonisch geklärt werden, was genau benötigt wird und der entsprechende Adapter zunächst aus dem Einsatzmaterial der Fachgruppe Elektroversorgung gestellt werden.
Da einige Materialien zunächst aus dem Bestand der Einsatzmittel des Ortsverbandes entnommen wurden, aber damit zu rechnen ist, dass die Gerätschaften länger vor Ort bleiben werden, wurden die verbauten Elektrokomponenten sukzessive gegen Material aus anderen Quellen getauscht. Somit können wir die Einsatzfähigkeit unserer Einheiten wieder gewährleisten.
Als Bindeglied zwischen dem THW Ortsverband und dem Landratsamt Aschaffenburg entsendet der Ortsverband regelmäßig seine Fachberater in die Führungsgruppe Katastrophenschutz, um dort die Möglichkeiten der Unterstützung auf die sich wandelnde Lage aufzuzeigen.
Die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (kurz FGr N) entstand im Rahmen des THW Rahmenkonzeptes 2018, sie gilt als Universaleinheit mit einem breiten Aufgabenspektrum. Sie soll zum einen die Bergungsgruppen in Ihren Aufgaben unterstützen und verstärken, zum anderen aber auch als Logistikeinheit die Versorgung von Einheiten durchführen. Als größte Kernkompetenz wird aber das Arbeiten im Bereich Notversorgung im Sinne von Strom / Wasser und ähnlicher Infrastruktur herausgestellt, neben entsprechenden Stromerzeugern soll auch ganz klar der Bereich Sanitärinstallation und Wasser / Abwasser beherrscht werden. Hierbei ist es essenziell auch Helfende mit einer entsprechenden Berufsausbildung in den Einheiten verfügbar zu haben, die dann bei der Einsatzdurchführung als fachliche Führungskräfte auf die Einhaltung der entsprechenden Vorgaben achten.